„Nicht mehr
alleine kämpfen”

Geborgenheit im
neuen Lebensraum

Individuelle Betreuung zuhause
Zeit für sich selbst hat Barbara Dampf kaum. Seit dem Tod ihres Mannes im August 2016 kümmert sich die 57-Jährige alleine um Tochter Beatrice, die an Epilepsie und spastischer Lähmung leidet. Entlastung bietet die Mobile Hilfe der Caritas, die ihr bei der Pflege ihrer Tochter unter die Arme greift.

Zahlen und Fakten
  • 2.146 Personen,
    davon 1.103 Kinder und Jugendliche, wurden mobil betreut.
  • 258 Beratungen
    und Begegnungen in den Stadtwohnzimmern
    (Graz und Bruck an der Mur).
  • 720.000 Kilometer 
    legten die MitarbeiterInnen in der mobilen Pflege und Betreuung zurück.
  • 580 Personen 
    wurden in der Hauskrankenpflege versorgt.

Nachdem ihr Mann verstorben war, wollte und konnte Paula Preinsberger nicht mehr alleine leben. Eine Rheumaerkrankung erschwerte zudem alltägliche Situationen wie das Treppensteigen. Im Caritas-Pflegewohnhaus in Hitzendorf hat die 87-Jährige ein neues Zuhause gefunden.

Zahlen und Fakten


1.177 Plätze in zwölf Senioren- und Pflegehäusern


321 freiwillige MitarbeiterInnen engagieren sich im Senioren- und Pflegehäusern


7.956 Menschen wurden in Wien und NÖ zu Hause betreut


1,28 Mio Stunden leistet die Caritas jährlich in der mobilen Pflege und Betreuung
„Ich bin immer für sie da. Aber alleine wäre es zu anstrengend.“
Gesicht waschen, frühstücken, Zähne putzen, Windel wechseln, anziehen, in den Rollstuhl umsetzen – der Tag im Haus von Familie Dampf in Wetzelsdorf bei Graz beginnt früh und mit vielen Herausforderungen. Den Vormittag verbringt Tochter Beatrice in einer Tagesstätte. Währenddessen erledigt Barbara Dampf den Einkauf, kümmert sich um den Haushalt und kocht. Arbeiten gehen kann sie nicht.
Am Nachmittag widmet sich die Alleinerzieherin voll und ganz ihrer Tochter: Sie geht mit Beatrice spazieren, massiert ihr die Füße oder sieht mit ihr fern. Die 22-Jährige braucht rund um die Uhr Betreuung – für Mutter Barbara ist das nicht immer einfach.

Persönlicher Freiraum

Ein Sauerstoffmangel bei der Geburt verursachte bei Beatrice schwere Hirnschäden, die eine normale Entwicklung verhinderten und zu Lähmungen führten. Daher ist sie beinahe blind und kann nicht sprechen.

MitarbeiterInnen der Mobilen Familienentlastung übernehmen an drei Tagen der Woche Körperpflege, Essenseinnahme und Freizeitbeschäftigung der jungen Grazerin und schaffen so persönlichen Freiraum für ihre Mutter.

„Für mich ist das eine Riesenhilfe. Ich habe dann Zeit, um mich auszuruhen, einzukaufen oder um nach meiner Mutter zu sehen. Sie ist 91 und auch auf meine Hilfe angewiesen.“
Eine der BetreuerInnen ist Diplomkinderkrankenschwester Zuzana Gomboz. Sie begleitet Familie Dampf schon seit vier Jahren. Neben ihr gibt es im Team der Mobilen Dienste SozialbetreuerInnen und PädagogInnen, die abwechselnd zu Beatrice kommen. „Jede macht etwas anderes und das ist wirklich wichtig für Beatrice“, erzählt Frau Gomboz.
Beatrice muss immer wieder kurzfristig ins Krankenhaus, weil sie häufig Blut erbricht. Außerdem hat sie schon mehrere Hüftoperationen hinter sich. Das Team der Caritas betreut sie auch in dieser Zeit oder wenn Frau Dampf am Wochenende einmal Zeit für sich braucht. Neben der Pflege sorgen die MitarbeiterInnen der Caritas auch dafür, dass es Beatrice und der Familie gut geht:
Ihr ganzes Leben verbrachte Paula Preinsberger mit ihrem Mann im gemeinsamen Haus in Graz. Nach seinem Tod wurde ihr das Haus zu groß und sie zog in eine betreute Wohnung. Doch ihre Rheumaerkrankung und Herzprobleme machten das selbstständige Leben mit der Zeit unmöglich.
„Wir schminken uns auch, gehen spazieren oder einkaufen, damit Beatrice ein bisschen Spaß hat. Unterwegs kann sie verschiedene Stoffe spüren und neue Düfte riechen.“

Unterstützung in gewohnter Umgebung

Im Rahmen der Familienhilfe entlasten DiplomsozialbetreuerInnen für Familienarbeit Familien in schwierigen Lebenssituationen zu Hause. Sie helfen sowohl bei praktischen Angelegenheiten wie dem Kochen, dem Einkaufen und im Haushalt als auch bei pädagogischen Fragen und bei der Kindererziehung. Die multiprofessionellen Teams der Flexiblen Hilfen in der mobilen Kinder- und Jugendhilfe arbeiten individuell gemeinsam mit Familien an deren individuellen Zielen. Ein weiteres Angebot ist die mobile Entlastung von Familien mit Menschen mit Behinderung. Damit können Betroffene im vertrauten, familiären Umfeld bleiben. Dabei wird Angehörigen ein persönlicher Freiraum ermöglicht und Hilfe bei der Betreuung und Alltagsbewältigung geboten.